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amphitryon

musikalisches lustspiel von heinrich von kleist, nach molière

 

fassung/regie: annette storr

co-regie: steffen klewar

bühne/kostüm: silke bauer

musik: clara gervais

mit: jens bohnsack, johannes karl, sebastian thiers, sebastian straub, cathrin romeis/raphaela moest,

hauke heumann/patrick rupar, feldherrenchor unter der leitung von kurt steffens

bühnenorchester: alice humbert, konny kopf, clara gervais, doris hebauf, prisca stalmarski

Ich fühle, daß mancherlei Verstimmungen in meinem Gemüt sein mögen, die sich in dem Drang der widerwärtigen Verhältnisse, in denen ich lebe, immer noch mehr verstimmen, und die ein recht heitrer Genuß des Lebens, wenn er mir einmal zuteil würde, vielleicht ganz leicht harmonisch auflösen würde. In diesem Fall würde ich die Kunst vielleicht auf ein Jahr oder länger ganz ruhen lassen, und mich, außer einigen Wissenschaften, in denen ich noch etwas nachzuholen habe, mit nichts als der Musik beschäftigen. Denn ich betrachte diese Kunst als die Wurzel, oder vielmehr, um mich schulgerecht auszudrücken, als die algebraische Formel aller übrigen, und so wie wir schon einen Dichter haben – mit dem ich mich übrigens auf keine Weise zu vergleichen wage – der alle seine Gedanken über die Kunst, die er übt, auf Farben bezogen hat, so habe ich, von meiner frühesten Jugend an, alles Allgemeine, was ich über die Dichtkunst gedacht habe, auf Töne bezogen. Ich glaube, daß im Generalbaß die wichtigsten Aufschlüsse über die Dichtkunst enthalten sind.

                                                                                                                                        Brief Heinrich von Kleists an Marie von Kleist, Berlin, Sommer 1811

photos thomas keck

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